Einen karibischen Strand ins Vivarium zaubern

Im Vivarium ist eine spannende, neue Tierart eingezogen: Exuma-Wirtelschwanzleguane (Cyclura cychlura figginsi) leben neu in der ehemaligen Nashornleguananlage. Doch diese wurde zur Gänze modernisiert, umgebaut und in einen wunderschönen karibischen Strand verwandelt. Als erst dritter wissenschaftlich geführter Zoo fokussiert sich der Tierpark neu auf diese stattlichen Reptilien.

Ihr Verbreitungsgebiet in der Natur beschränkt sich auf acht Inseln der Exuma-Inselkette auf den Bahamas. Als wechselwarme Tiere verbringen sie die sonnigen Tage meist auf den heissen Sandstränden liegend, nachts und bei schlechtem Wetter ziehen sie sich in Sandhöhlen und in Spalten des Kalkgesteins zurück.

Wie errichtet man einen karibischen Strand mit Materialien, die nicht aus der Ferne von den Bahamas hergeschifft wurden, sonder möglichst helvetischer Abstammung sind? Spezielle Kalksteine aus der Schweiz, sogenannte Karren-Steine, bilden den felsigen Untergrund der neuen Anlage. Eine Karre oder Schratte ist eine Rinne oder Spalte, welche durch Lösungsverwitterung im Karst entsteht. Indem das Niederschlagswasser die feste Oberfläche von Kalkschichten über lange Zeit zernagt, entstehen die typischen Spalten und Rinnen von Karren-Gestein. Karren-Steine sind heute gut geschützt. Dem Tierpark ist es gelungen, diese besonderen Steine aus alten Beständen aufzutreiben, um die neue Heimat für die seltenen Echsen zu imitieren. Urner Alpenkalk gepaart mit Quarzsand und einigen Palmen ergeben einen karibischen Strand!

Nach dem Rückbau der alten Strukturen wurde unter dem Stransabschnitt eine moderne, wassergeführten Bodenheizung für den tropisch warmen Strand installiert, die gesamte Technik wuder erneuert und modernisiert. Die Anlage wurde auch abgedichtet, denn die neuen Bewohner können sehr gut klettern. Für die Inneneinrichtung wurden eben die edlen Steine versetzt und mit Quarzsand zu einem weissen Meeresstrand zusammengefügt.

Um den Exuma-Wirtelschwanzleguanen mehr Platz zu geben, wurde für Umbau der Anlage auch der Termitenhügel abgetragen, nachdem er bereits seit jahren unbewohnt war. Doch an einem neuen Ort im Viviarum wird ein junger Termitenstaat in naher Zukunft seinen Hügel bauen.

Die gesamte Anlage wurde fast ausschliesslich durch das Team des Tierparks gebaut. Die Anlage wurde ausschliesslich mit Geldern aus dem Gabus-Fonds finanziert, an dieser Stelle ein grosses und herzliches Dankeschön an all unsere Spenderinnen und Spender für die Unterstützung unserer Tiere.

Fakten:

• Grösse der Anlage: 56 m2
• Karrensteine: 23 t
• Quarzsand: 12 m3