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Das Pantherchamäleon – Eine Krönung der Evolution!

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29.03.2020

Wie überlebt ein faustgrosser Frischfleisch-Hamburger, der sich nur sehr behäbig fortbewegt in einem Lebensraum, der reich an Fressfeinden wie Greifvögel, Lemuren und Schlangen ist? Und wie schafft er es, selbst trotz seiner Langsamkeit zu jagen? Im Vivarium des Dählhölzlis können Sie die Antworten erleben. 

Könnte die Evolution sprechen, würde sie sagen: „einfach!“ Eine einfache Methode sich selbst für die oben genannten, auf Bewegung und Kontrast fixierten Fressfeinde unsichtbar zu machen ist – sich selbst nicht zu bewegen. Das hat das Pantherchamäleon perfektioniert. Es kann stundenlang völlig bewegungslos auf einem Ast verharren. Hilfreich sind hier die Gliedmassen, deren Endglieder „Hand“ und „Fuss“ greifzangenartig verwachsen sind, vorne zwei aussen und drei auf der Innenseite, hinten umgekehrt. Die spitzen Krallen erleichtern dabei den sicheren Halt.

Die zweite Methode der „Unsichtbarkeit“ ist die farblich unregelmässige äussere Haut. Diese Farben lassen sich je nach Umgebung anpassen und das Pantherchamäleon wird Eins mit der Umgebung. Entdeckt dann doch einmal ein sehr neugieriger Lemur die vermeintliche Beute, greift Methode drei: Ein unregelmässiges Schaukeln im vermeintlichen Wind schreit nach der Assoziation mit einem Blatt. Im Ergebnis ist das Tier für seine Fressfeinde „unsichtbar“. Problematisch wird diese Anpassung des Pantherchamäleons bei der eigenen Jagd. Als reiner Fleischfresser, der sich überwiegend von Insekten ernährt, ist Langsamkeit nun gar keine gute Voraussetzung für Jagderfolg.

Pantherchamäleon
Pantherchamäleon

Für die Jagd hat das Chamäleon zwei einzigartige Eigenschaften entwickelt. Die erste ist die unabhängige Beweglichkeit des Augapfels über alle denkbaren Winkel einer Halbkugel. Dies, und die Unabhängigkeit beider Augen voneinander, das eine kann z.B. nach schräg unten blicken, während das andere nach oben und hinten schaut, erlauben eine Futtersichtung über 360 Grad in allen drei Ebenen, ohne den Kopf bewegen zu müssen. Gelangt nun ein Insekt in „Schussnähe“, werden beide Augen darauf ausgerichtet und die dreidimensionale Fixierung ermöglicht. Der Körper streckt sich nun und das Maul wird langsam geöffnet. Das riesige Zungenbein wird auf das Opfer ausgerichtet. Schliesslich erfolgt durch blitzartige Kontraktion der starken, ringförmigen Zungenmuskulatur das Herausschleudern der Zunge im Bruchteil einer Sekunde. Dabei übertrifft die Zunge leicht die Länge des gesamten Rumpfs! In der an-schliessenden Greifphase wird die Grille oder die Heuschrecke von der knolligen Zunge quasi umfasst und durch einen Unterdruck in der Mitte der Zungenspitze fixiert. Die Zunge mit dem Jagderfolg wird in das Maul zurückgeführt, auf dem Zungenbein „aufgefädelt“ und das Insekt mit den spitzen Zähnen kauend vom Leben befreit. Der Jagderfolg wird stets in Toto abgeschluckt. Das Pantherchamäleon ist für den nächsten „Schuss“ bereit.

Pantherchamäleon
Pantherchamäleon

Ist Evolution nicht „genial“?

Unser Pantherchamäleon lebt alleine in seinem Lebensausschnitt im Vivarium. Als Einzelgänger würde ihm alles andere auch nicht zusagen – ausser zur Paarungszeit. Meist vormittags ist die „Krönung der Schöpfung“ auf der Jagd zu erleben. Und wenn Sie es zu lange beobachten, wird es anfangen, wie ein Blatt im Wind zu schaukeln……….

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