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Gemeinschaftshaltung Bären und Wölfe

Bär jagt einen Wolf

29.07.2022

Im Tierpark Bern sind die Anlagen für Bär und Wolf so gebaut, dass die Wölfe durch speziell gestaltete Schleusen in die Anlage der Ussurischen Braunbären gelangen. Diese Schleusen können Bären nicht durchschreiten, somit hat das vermeintlich schwächere Tier, der Wolf, die Möglichkeit, sich zurück zu ziehen. Wolf und Bär teilen sich auch natürlicherweise den Lebensraum. Entsprechend verfügen sie über ein Repertoir an Verhaltensweisen, um nebeneinander zu leben und miteinander zurecht zu kommen. Das Streiten um Futter oder um beliebte Plätze, die Neugierde auf den anderen und auch das sich gegenseitig ein wenig Herausfordern gehören dazu. Derartige Interaktionen zwischen den den beiden Arten sind sehr artgemässe und von der Natur gegebene Verhaltensanreicherungen. Sie verlangen auch von den Tierpflegenden viel Aufmerksamkeit, Obacht und Feingefühl, sodass Situationen, die zu viel Stress für ein Tier bedeuten, vermieden werden können.

Nachdem das neue Zuchtweibchen im Frühjahr 2022 erstmals Nachkommen geworfen hatte, traten die beiden adulten, noch unerfahrenen Wölfe so dominant auf, dass sich die ussurischen Bären sehr gestresst verhielten. Daher wurde  die Schleuse zwischen den beiden Tierarten umgehend geschlossen und die Wölfe verbrachten die ersten knapp 3 Monate mit ihren Jungtieren ausschliesslich in der Wolfsanlage. Mitte Juli 2022, als die Jungwölfe schon stattlich gewachsen waren, waren auch die erwachsenen Wölfe wieder entspannt genug, sodass die erneute Zusammenführung zwischen Bär und Wolf wieder gelang. Seitdem können die Wölfe häufig bei den Bären beobachtet werden und wenn etwas bei den Bären passiert, sind die erwachsenen Wölfe gleich neugierig zur Stelle. So zum Beispiel, als den Bären ein Elchgeweih zur Beschäftigung gegeben wurde.

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