Naturschutzprojekte

Getreu seinem neuen Motto «Mehr Raum für Vielfalt» hat die Förderung des Naturschutzes für den Tierpark Bern höchste Priorität. Laut Aussagen des Bundesamtes für Umwelt «steht die Biodiversität in der Schweiz unter Druck. Fördermassnahmen zeigen zwar lokal Wirkung, doch die Biodiversität ist weiterhin in einem schlechten Zustand und nimmt weiter ab. Ein Drittel aller Arten und die Hälfte der Lebensraumtypen der Schweiz sind gefährdet». Der Tierpark Bern wird sich in seinem Engagment für den Naturschutz auf derzeit fünf verschiedene Lebensräume fokussieren.

Dank Ihrem freiwilligen Naturschutzfranken, den Sie beim Kauf einer Tages- oder Jahreskarte leisten, hat der Tierpark die Möglichkeit, regionale, nationale, aber auch internationale Projekte zum Schutz von bedrohten Lebensräumen und deren Artenvielfalt zu unterstützen und dort tatkräftig mitzuhelfen. Sind Sie an früheren Naturschutzprojekten interessiert?

Illustration eines Naturschutzfranken

Kleine Geste – grosse Wirkung

Die mit dem sogenannten freiwilligen Naturschutzfranken generierten Mehreinnahmen fliessen zweckgebunden in einen Fonds und werden vom Tierpark vollumfänglich für Aktivitäten im Natur- und Artenschutz verwendet. Die kleine Geste eines jeden Besuchenden hat für den Tierpark und damit für den Schutz von bedrohten Tierarten eine grosse Wirkung. Mit den zweckgebundenen Zuwendungen kann der Tierpark gezielt bedrohte Tierarten und ihre Lebensräume schützen, beispielsweise durch die Zusammenarbeit mit regionalen und internationalen Partnern, mit der Zucht von bedrohten Tierarten oder durch die Mitarbeit in Forschungsprojekten.

Ein Fluss mit grüner Vegetation am Ufer
Foto: Christoph Hurni

Lebensraum Wasser

Flüsse und ihre Auen sowie Seen und Moore gehören zu den artenreichsten Ökosystemen. Viele Gewässer werden und wurden renaturiert, um die Lebensräume für die Tiere und Pflanzen aufzuwerten. Arten, die in der Schweiz stark bedroht oder bereits ausgestorben sind, finden neuen Lebensraum vor. Der Ende des 20. Jahrhunderts in der Schweiz ausgestorbene Fischotter breitet sich seit einigen Jahren wieder aus. Um die Dynamik einer Minipopulation im Kanton Bern, welche zwischen Thun und Bern lebt, zu dokumentieren, beteiligen wir uns am Projekt «Otterspotter», welches von Pro Lutra, WWF Bern und WWF Solothurn im Jahr 2017 initiiert wurde.

Tiere

  • Fischotter
Eine Urbane Wiese in Buempliz
Foto: Christian Flück

Lebensraum Urbane Wiesen

In der Stadt ist die strukturelle Vielfalt heute grösser als im Landwirtschaftsgebiet, das durch die Flurbereinigung der vergangenen Jahrzehnte viele Strukturen eingebüsst hat. Unverbaute Flächen im urbanen Raum haben ein grosses Potenzial, um zahlreichen regionalen Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Der BärenPark liegt mitten in der Stadt Bern und umfasst die eigentliche Bärenanlage wie auch die umliegenden Flächen an der Aare. Die Aare und der angrenzende Wald der Englischen Anlagen stellen wichtige, ökologische Verbindungselemente dar. Im Sinne der Strategie zur nachhaltigen Entwicklung soll die Biodiversität gefördert werden.

Tiere

  • Kleinsäuger
  • Reptilien
  • Amphibien
  • Vögel
  • Insekten
Kleiner Wasserfall in einem Wald
Foto: Torben Weber

Lebensraum Wald

Eine hohe Biodiversität ist die Grundlage für ein gesundes Ökosystem Wald. Je reicher ein Wald an Strukturen ist, desto vielfältigere Lebensräume bietet er auch für kleine Tiere wie Käfer, Reptilien, Amphibien oder Vögel. Besonders wichtig sind Totholzareale als wertvolle Lebensräume für viele Tiere. Ein durch Totholz reich strukturierter Wald bietet beispielsweise Feuersalamander grössere Chancen, den sich von Norden her ausbreitenden und für sie meist tödlichen Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz «Bsal», zu überleben. Auch für das Vorkommen von seltenen Käferarten, wie den Hirschkäfer, bilden sie die Grundlage.

Tiere

  • Feuersalamander
  • Hirschkäfer und andere Totholz-Käferarten
  • Weitere waldbewohnende Insekten, Vögel, Kleinsäuger, Reptilien und Amphibien
Viele bunte Fische in einem Korallenriff
Foto: Leila Tazi, rrreefs

Lebensraum Meer

Korallenriffe gehören zu den artenreichsten und sensibelsten Ökosystemen der Welt. Die Unterwasserstrukturen der Korallenriffe bestehen aus Calciumcarbonat, das über viele Tausende von Jahren von den Korallen eingelagert wurde. Klimaerwärmung, Meeresverschmutzung und anderes bedrohen diese empfindlichen Ökosysteme. Die Installation von künstlichen Unterwasser-Riffsystemen aus Ton nach dem Prinzip vom Verein «rrreefs» stellen geeignete Strukturen für die Ansiedlung von Korallen dar. Diese Strukturen bieten darüber hinaus auch Lebensraum für eine Vielzahl von Rifftieren und tragen so zur Wiederherstellung eines natürlichen Gleichgewichts in diesem Ökosystem bei.

Tiere

  • Korallen
  • Fische, Schildkröten, Meeressäugetiere
  • Anemonen
  • Schwämme
Berge in Seefeld
Foto: Willy Meyer

Lebensraum Berge

In den Schweizer Alpen gibt es eine Vielfalt an Lebensräumen. Jede Höhenstufe besitzt ihre eigene Landschaftsform und ist durch besondere Klima- und Vegetationsverhältnisse geprägt. Doch sie geraten durch die Nutzung durch Freizeitaktivitäten, sowie die Land- und Waldwirtschaft zunehmend unter Druck. Dies wirkt sich direkt negativ auf die Biodiver- sität der subalpinen Stufe aus.
Ein Beispiel dafür sind Kleinsäuger, wie die Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus). Mit ihrem braun- schwarzen Rücken und dem hellen Bauch ist die Sumpfspitzmaus eine schöne und charismatische Spitzmausart, doch gilt sie in der Schweiz als stark gefährdet. Im westlichen Mittelland und Jura ist sie vor über 20 Jahren ausgestorben. Im Berner Oberland sind nur zwei aktuellere Nachweise bekannt, im Kanton Luzern nur gerade einer.

Tiere

  • Sumpfspitzmaus
  • Insekten, Spinnen, andere Wirbellose
Illustration eines Naturschutzfranken

Unsere Naturschutzprojekte

  • Alle
  • Berge
  • Meer
  • Urbane Wiesen
  • Wald
  • Wasser

Nahaufnahme von einem Feuersalamander

Wald

Feuersalamander

Förderung der regionalen Feuersalamanderpopulation im Raum Bern. In Hinblick auf eine möglicher Verbreitung des Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans, kurz „Bsal“, wird der Lebenraum der Feuersalamanderpopulation mit diversen Strukturen aufgewertet.

Aquarium mit Korallen

Meer

Korallenriffe

rrreefs ist eine junge und innovative Organisation mit Sitz in Zürich, die Korallenriffe durch die Installation modularer Unterwasser-Riffsysteme aus Ton überdenkt, umbaut und regeneriert.

Nahaufnahme von einem Schwalbenschwanz

Urbane Wiesen

BärenPark

Der BärenPark liegt mitten in der Stadt Bern. Das ganze Areal mit Bärengehege und den umliegenden Flächen hat ein grosses Potenzial, um zahlreichen regionalen Tier- und Pflanzenarten einen urbanen Lebensraum zu bieten.

Nahaufnahme eines Hirschkäfers

Wald

Hirschkäfer

Die imposante Erscheinung der Männchen mit ihrem “Geweih” machen den Hirschkäfer zu einem der bekanntesten Käfer in der Schweiz, der aber nur noch selten zu beobachten ist. Wie fast alle Insektenarten leidet auch er unter der Zerstörung seiner natürlichen Lebensräume.

Ein Fischotter steht auf einer Wiese

Wasser

Fischotter

Seit einigen Jahren breitet sich der Fischotter wieder in Mitteleuropa und der Schweiz aus. Für wirksame Artenschutzmassnahmen sind Kenntnisse zu Vorkommen und Ausbreitungsprozess sowie die Bestandesüberwachung wichtig.

Nahaufnahme von einer Sumpfspitzmaus

BergeFoto: kleinsaeuger.at

Sumpfspitzmaus

Die Sumpfspitzmaus (Neomys anomalus) gilt in der Schweiz als stark gefährdet. Im westlichen Mittelland und Jura ist diese Art vor über 20 Jahren ausgestorben. Die wenigen bekannten Nachweise stammen mehrheitlich aus dem subalpinen Raum.

Naturschutzfranken

Der Tierpark Bern setzt sich vermehrt für den Natur- und Artenschutz ein. Um diese Bemühungen zu unterstützen, hat der Gemeinderat der Einführung des sogenannten Naturschutzfrankens zugestimmt. Mit einem freiwilligen Beitrag beim Eintritt haben die Besucher*innen nun die Möglichkeit, die Bemühungen des Tierparks in diesem Bereich zu unterstützen.

Mehr zum Naturschutzfranken

Weitere Naturschutzprojekte

Die einheimische Biodiversität nimmt drastisch ab, die Schweiz verliert im Moment sehr viele Arten. Der Tierpark will mehr Lebensraum für Tiere in der Natur schaffen und engagiert sich so für die Biodiversität.

Haselmaus sitzt im Strauch und frisst eine Brombeere

Mehr Raum für Kleinsäuger

Förderung und Monitoring der kleinen Säugetiere auf dem Areal des Tierpark Bern.

Nahaufnahme eines Hirschkäfers

Mehr Raum für Käfer

Das weltweit beobachtete Insektensterben ist ein grosses und besorgniserregendes Phänomen. Für diesen Rückgang gibt es viele Gründe.

Nahaufnahme von zwei Gelbbauchunken

Mehr Raum für einheimische Amphibien

Der Tierpark Bern lancierte ein Sensibilisierungsprojekt zur Förderung von einheimischen Amphibien.

Weitere Neuigkeiten anzeigen

Logo vom Verein zooschweiz
Logo der European Association of Zoos and Aquaria
Logo vom Verband der Zoologischen Gärten
Logo der World Association of Zoos and Aquariums