Geschichte des Tierpark Bern
Was wäre die Bundesstadt ohne ihren Tierpark Bern? Mit mehreren Millionen Besuchenden pro Jahr gehören Dählhölzli und BärenPark zu den bedeutendsten Attraktionen der Stadt Bern!
Ende Mai 2024 sind 12 farbenfrohe Bienenfresser (Merops apiaster) in ihre neue Anlage im Tierpark Bern eingezogen. Eine Aussenanlage für die warme Jahreszeit / Brutzeit und eine Innenanlage für die kalte Jahreszeit erlauben Besucher*innen aussen einen Einblick in das Biotop der Schweizer Steppe, welche kaum jemand kennt, sowie innen in die afrikanische Savanne.
Eine drachenähnliche Echse, deren Heimat strahlend weisse Strände der Bahamas sind, hat im Vivarium Einzug erhalten. Nachdem uns die beiden betagten Nashornleguane altersbedingt verlassen haben, wurde ihre ehemalige Anlage für eine andere, stark bedrohte Leguanart aus der Karibik umgebaut: für den Exuma-Wirtelschwanzleguan (Cyclura cychlura figginsi). Exuma-Wirtelschwanzleguane sind vom Aussterben bedroht und die wilde Population ist rückläufig. Ihr Verbreitungsgebiet in der Natur beschränkt sich auf acht Inseln der Exuma-Inselkette (Bahamas). Als erst dritter wissenschaftlich geführter Zoo fokussiert sich der Tierpark neu auf diese stattlichen Reptilien.
Auf Worte folgen Taten. Getreu unserem neuen Motto «Mehr Raum für Vielfalt» wird sich der Tierpark Bern künftig noch stärker für den Natur- und Artenschutz einsetzen. Dank des Engagements jedes einzelnen Gastes, in Form vom freiwilligen Naturschutzfranken.
Mit dem heutigen Tag geht der langjährige Tierparkdirektor Bernd Schildger in den Ruhestand. Fast ein Viertel Jahrhundert hat er den Tierpark Bern geleitet und geprägt. Unter seiner Führung hat sich der Tierpark in ein Aushängeschild für Tierpärke und Zoos auf nationaler und internationaler Ebene entwickelt. Unter dem zukunftsweisenden Motto «Mehr Platz für weniger Tiere» wurde fast 90 Prozent der Tierparkfläche neu gestaltet. Menschen können neu die Tiere nun in möglichst artgemässen Lebensräumen im Dählhölzli und BärenPark erleben und beim Beobachten Interessantes über sie erfahren. Das Tierpark-Team dankt Bernd Schildger für die spannende und bereichernde gemeinsame Zeit und wünscht ihm alles Gute für den neuen Lebensabschnitt! Merci und Adieu!
Mehr zum Ruhestand von Prof. Dr. med. vet. Bernd Schildger im UHU Tierpark Magazin 04/2021
Der Gemeinderat ist dem Antrag der Tierparkkommission gefolgt und hat Friederike von Houwald zur neuen Tierparkdirektorin gewählt. Sie tritt per 1. September 2021 die Nachfolge von Bernd Schildger an, der nach über 24 Jahren im Dienste des Tierparks Bern in den Ruhestand geht. Friederike von Houwald ist Tiermedizinerin und seit über 20 Jahren in verschiedenen Funktionen im Bereich der Nachhaltigkeit und Tierhaltung im Zoo Basel tätig. Als Kuratorin ist sie eine in der Zoowelt anerkannte und bestens vernetzte Persönlichkeit.
Die Steinbock Anlage am Aarehang gehörte zu den ältesten im Dählhölzli und wurden seit ihrem Bau 1937 mit Ausnahme von kleinen Sanierungsarbeiten nie verändert. Sie war somit so alt wie der Park selbst. Am 11. Mai 2020 wurden unsere Steinböck das erste mal in ihre neue Heimat gelassen. Die AareAlpen mit den hohen Zinnen scheinen ihrem Geschmack zu entsprechen. Herzlichen Dank an den Tierparkverein Bern, Die Mobiliar, die Burgergemeinde Bern, Swisslos Kanton Bern, die Ernst Göhner Stiftung und viele anderen hier namentlich nicht Genannten für ihre Unterstützung zum Bau der AareAlpen Anlage.
Im Vivarium im Tierpark Bern, vis-à-vis der neuen Krokodilanlage, entstand auf einer Fläche von 46 m2 ein neuer, möglichst natürlicher Lebensraum für Zwergseidenäffchen.
Ein weiteres Pioniervorhaben im Tierpark Bern ist fertiggestellt: Nach knapp siebenmonatiger Bauzeit wurden die neuen Uhu- und Schneeeulenvoliere im Berner Tierpark eröffnet. Gebaut und Finanziert von der Seelhofer-Stiftung und dem Tierparkverein.
2014 genehmigte die Bevölkerung in der Gemeindeabstimmung das Tierparkreglement (90,1% dafür). Der Tierpark Bern mit seinen beiden Teilen Dählhölzli und BärenPark werden in eine Sonderrechnung überführt. Diese neue Organisationseinheit in der Stadtverwaltung soll die dissoziierten Zuständigkeiten in einer Einheit zusammenfassen. Als strategisches Führungsorgan wird eine Tierparkkommission eingesetzt.
Nach neunmonatigen Bauarbeiten wird das Vivarium des Berner Tierparks mit einem grossen Fest wiedereröffnet. Mit der grossen Aquarienlandschaft hat das Dählhölzli eine neue Attraktion. Anteilig finanziert vom Tierparkverein
Die neue Wolfs-Anlage bietet auf insgesamt 2600 m2 Fläche 6 Höhlen. In der Südostecke befindet sich ein Abtrenngehege von ca. 400 m2. Gebaut und Finanziert vom Tierparkverein
Für die beiden Ussurischen Braunbären wurde der BärenWald im März 2012 zur neuen Heimat. Der BärenWald liegt am Rand des Dählhölzliwaldes, wo der urbane Teil des Tierparks seinen Abschluss findet. Die Anlage überzeugt durch ihre Grösse und reiche Strukturierung.
2011 übernahm der Tierpark im Auftrag des Gemeinderats die Betreuung der Stadttauben von Bern. Das Berner Stadttaubenkonzept erwirkte schnell Vorzeigecharakter für andere Städte.
2010 erhält der Tierpark Bern vom aufsichtführenden kantonalen Veterinäramt die EU Zulassung als wissenschaftliche Einrichtung. Sie ermöglicht den sicheren Betrieb des Tierparks Bern, insbesondere im Hinblick auf den internationalen Tierverkehr. Im selben Jahr genehmigte der Gemeinderat die Anpassung der Gesamtplanung 2010-2016. Diese war aufgrund der vielen bereits realisierten, teils modifizierten und teils aufgegebenen Projekte der ersten Gesamtplanung nötig geworden.
Am 22. Oktober 2009, wurde der BärenPark eröffnet. Er ermöglicht mit der tiergerechten Haltung das Erleben des Braunbären, des Wahrzeichens der Stadt, in einer den gewandelten Ansprüchen der Gesellschaft an die Haltung von Mitgeschöpfen angemessenen Art und Weise. Wir danken unseren Partnern und Sponsoren für die Unterstützung im BärenPark. Zu den Unterstützern & Partnern im BärenPark
2008 wurde die Fläche des Tierparks Dählhölzli erstmals seit 1937 erweitert, zugunsten des WisentWalds von Bern und der Quarantänestation. Daneben konnten die baulichen Massnahmen zum Hochwasserschutz im Kinderzoo durch die Stadtbauten Bern beendet werden.
Die neue Wisent-Anlage im Wisent-Wald wurde vom Tierparkverein gebaut und finanziert. Ein 250 Meter langer Steg, der 3-4 Meter über dem Waldboden ins Zentrum der Anlage führt ermöglicht einmalige Einblicke in die Anlage.
Für die Persischen Leoparden im Dählhölzli entsteht mit der Beteiligung des Tierparkvereins die grösste Anlage in der Schweiz, getreu dem Motto des Tierparks: „Mehr Platz für weniger Tiere“. Anteilig finanziert vom Tierparkverein
Wo sonst können Kinder einen 4 Meter hohen ‚Septipus‘ erklettern und aus seinem ‚Bauch‘ in einem seiner Arme wieder runterrutschen? Finanziert vom Tierparkverein Bern.
Eröffnung der Seehundanlage, unter Bauherrschaft und Finanzierung des Tierparkvereins. Inzwischen gab es nach 11-monatiger Tragezeit sogar schon Nachwuchs: Mutter Yuma brachte ein Seehund-Weibchen zur Welt. Es wiegt 9 kg und wird liebevoll umsorgt.
Der Gemeinderat der Stadt Bern genehmigte die erste Gesamtplanung Tierpark Bern 2000-2015 und erklärte diese für richtungsweisend für die weitere Entwicklung des Tierparks. Im selben Jahr wurde die Aareuferanlage nicht nur als Tieranlage, sondern auch als Teil des Hochwasserschutzkonzepts und der Renaturierung der Aare eröffnet. 2005 sollte sie beim nächsten „Jahrhunderthochwasser“ ihre Leistungsfähigkeit beweisen dürfen.
Inbetriebnahme Zooshop, im Besitz des Tierparkvereins. Mitten im Kinderzoo gelegen, werden Wünsche noch wahr. Eine Reise durch die Vielfalt des Zoos, welche ein Funkeln in jedes Kinderauge zaubert.
Mit der Eröffnung der Flamingoanlage hat der Tierpark Bern eine neue Attraktion gewonnen. Der Tierparkverein Bern übernimmt die hälftige Finanzierung der Flamingoanlage. Für die rosaroten Vögel ist ein artgerechtes Domizil entstanden.
Es überraschte ein „Jahrhunderthochwasser“ der Aare die ganze Stadt Bern, so auch den Tierpark. Die Teichanlagen an der Aare und der Kinderzoo wurden vollständig zerstört. Das Restaurant musste komplett saniert werden.
Er leitet den Tierpark nach dem Motto: „Mehr Platz fur weniger Tiere“ – zum Wohle der Tiere und zur Freude der Menschen!
Bern feierte die Sanierung des Grossen und des Kleinen Bärengrabens, dessen Kosten sich auf 2,15 Mio. Franken belief. Beide Anlagen erhielten Badebecken für die Bären, der Steinboden wurdedurch ein sickerfähiges Kiesgemisch ersetzt und inmitten beider Anlagen wurden grosse Keile aus Sandsteinblöcken eingebracht. Im Grossen Graben wurde die mittige Trennmauer entfernt und die Anzahl der Bären erfuhr eine Limitierung. Nach einer kurzen Interimsleitung durch Dr. Ruth Baumgartner von September 1996 bis März 1997 wurde Prof. Dr. Bernd Schildger Direktor des Tierparks Dählhölzli. Neben der für die Realisierung von tiergerechten Lebensräumen erforderlichen Reduktion der gehaltenen Tierarten wurde eine erste Gesamtplanung entwickelt.
Es begann die Zeit des fünften Verwalters, Dr. Max Müller (Mai 1991 bis August 1996). Hier erfolgten die Erweiterungen des Kinderzoos an der Aare sowie des Bärengeheges im Tierpark. Bei den gehaltenen Tieren fand eine Trendwende in Richtung exotische Tiere statt (Wallaby, Capybara). Im Jahre 1995 wurde die Leitung des Tierparks Analysen durch externe Experten unterzogen. Gestützt auf die entsprechenden Berichte wurde die Führung des Tierparks neu strukturiert und eine Betriebsleitung eingesetzt.
Es fand die Gemeindeabstimmung für das neue Vivarium statt und 1988 konnte der Bau eröffnet werden. Ausserhalb des Vivariums wurden fast alle exotischen Tierarten durch europäische Spezies ersetzt. Im Bärengraben wurden 1975 die Stallungen restauriert und die gemauerten Katakomben durch Betonstallungen ersetzt. Im Personalbereich wurde eine wissenschaftliche Adjunktenstelle sowie erstmals in der Schweiz eine Zoopädagogikstelle geschaffen.
„Des Berners Zoo“ war der Leitspruch von Prof. Hannes Sägesser, der die Geschicke des Dählhölzli vom Januar 1970 bis zu seinem plötzlichen Tod am 18. Januar 1991 leitete. Przewalski Pferde, Seehunde, Moschusochsen und syrische Braunbären sind Tierarten, die in seiner Zeiteingeführt wurden. Die Anzahl der gehaltenen Säugetierarten wuchs von ehemals 23 auf 60. Der Ausbau des Freigeländes (mit Kleinraubtierhaus, Przewalski-, Fischotter, Wisent, Elch- und Tiger/Bärenanlage) und der Umbau des Vivariums repräsentieren sein Wirken.
Während der Leitung des Tierparks durch Prof. Monika Meyer-Holzapfel, vom Mai 1943 bis Dezember 1969, wuchs der Tierbestand des Tierparks auf 1675 Tiere in 335 Arten. Neue Anlagen für Fischotter, Biber, Wildkatze, Luchs, Wisent und Wolf entstanden in dieser Zeit.
Der Zoologe und spätere Professor Heini Hediger wird zum Verwalter gewählt. Diesem gelang es, wohl nicht zuletzt gestützt auf seine Erfahrungen im Dählhölzli, als Begründer der wissenschaftlichen Tiergärtnerei in die Zoogeschichte einzugehen.
Am 5. Juni 1937 fand die feierliche Eröffnung des Tierparks, in Anwesenheit von Bundesrat Minger, statt. Mit der Einweihung wurde der Bärengraben dem Tierparkbetrieb zugeordnet. Entsprechend dem Projekt des Architekten Emil Hostettler zeigte man zu Beginn nur wenige Grosstiere, wie Bison, Lama, Mähnenschaf und Steinwild. Im Vivarium konnten Vögel, Reptilien und Amphibien bestaunt werden.
Die Gemeindeabstimmung zum Bau des Tierparks im Dählhölzliwald fand 1935 statt. Das Projekt wurde mit 6532:780 Stimmen wuchtig angenommen. Der Bau wurde zu über 50% aus den Mitteln des Gabus-Fonds finanziert.
1933 trat erneut der Dählhölzliwald als alternativer Standort in den Vordergrund. Die Burgergemeinde Bern brachte dem Projekt Verständnis entgegen und fand sich bereit, einen Teil ihres Waldes zur Verfügung zu stellen.
1930 wurde der „Berner Natur-und Tierparkverein“ gegründet und es ging mit der Errichtung eines eigenen zologischen Gartens voran. Eine Projektidee in der Elfenau wurde 1933 abgelehnt, weil die Vertreter des bernischen Natur- und Heimatschutzes für die Erhaltung der Elfenauals Naturpark einstanden.
1873 wird der Tierpark an der Engehalde, am Hang unterhalb des Bierhübelis, eröffnet. Hirsche und Bisons lebten hier bis zum Bau des Dählhölzlis.
Der am 14.3.1901 verstorbene Uhrmacher Louis William Gabus aus Le Locle, Schlossbesitzer in Worb und grosser Tierfreund, setzte der Stadt Bern in seinem Testament ein Legat mit folgendem Wortlaut aus: „Der Stadt Bern: Fr.150’000.- als Fonds für die Errichtung eines zoologischen Gartens; wenn möglich wäre dafür das Dählhölzli zu erwerben, so wäre das sein ganz besonderer Wunsch.“ Das Legat wurde erst 1903, nach langwierigen Prozessen, die in Russland geführt werden mussten, ausgerichtet.
1871 warb der „Akklimatisationsverein“ für einen Zoo im Schwellenmätteli. Zwei Jahre später wurde diese Idee aus finanziellen Gründen fallen gelassen.
1857 zogen die Bären von Bern in den vierter Bärengraben am Kopf der 1844 feierlich eröffneten Nydegg-Brücke. Erbaut wurde der Bärengraben als Turm aus Sandsteinblöcken auf dem Niveau des Brückenfusses. Nach Fertigstellung wurde das Areal um den Bärengraben bis auf das heutige Niveau der Brücke verfüllt. Der kleine Bärengraben wurde erst 1925 erstellt. Er ist eine Betonkonstruktion und sollte nur der Aufzucht von Jungbären dienen.
1515 wird der erste Bärengraben auf dem heutigen Bärenplatz in Bern eröffnet. In ihm Einzug hält der 1513 in der Schlacht von Novara (Norditalien), von den in der heiligen Allianz des Papstes Julius II kämpfenden eidgenössische Söldner gegen den französischen König, erbeutete Bär. Bartholomäus May, der damals berühmteste Berner, führte den erbeuteten Bären mit grossem Pomp in die Stadt. Ab 1764 musste der Bärengraben am Bärenplatz wie auch später seine beiden Nachfolgebauwerke am Golattenmattgass-Tor und im Bereich der Grossen Schanze (ab 1820) der zunehmenden Stadterweiterung weichen.