“Energie sparen” im Tierreich
07.11.2025
Wildtiere im Winter – Meister der Energiesparer
Jede Tierart hat im Verlaufe der Evolution eine erfolgreiche Strategie entwickelt, um den Winter erfolgreich zu überstehen. Es ist auch vollkommen natürlich, wenn auch hart, dass ein Teil der Tiere den Winter nicht überlebt. Sterben Tiere wie Vögel oder auch Säugetiere, sind diese eine willkommene und oft überlebenswichtige Nahrungsquelle für Aasfresser wie Fuchs, Wolf, Bär aber auch Geier und viele Greifvögel.
Ein kalter Winter bedeutet für Wildtiere in unseren Breitengraden eine karge und schwere Zeit. Der Zugang zu Futter ist stark oder gänzlich eingeschränkt und sich im hohen Schnee fortzubewegen ist, kostet viel Energie.
Wir Menschen in der heutigen Zeit kleiden uns wärmer, heizen unsere Wohnungen und Nahrung steht uns jederzeit genügend zur Verfügung. Wildtiere müssen hingegen die verschiedensten Strategien anwenden, um den Winter zu überleben. Trotz genialen und faszinierenden Anpassungen bedeutet der Winter für viele Tierarten eine natürliche Selektion, welche die Population zum Teil arg dezimiert. Wenn die Lebensräume aber intakt sind, genügend Futter und Nistplätze vorhanden sind, wird der Nachwuchs im kommenden Frühjahr die entstandenen Lücken wieder auffüllen.
Teil 3: Reptilien – kühle Körper, klare Strategie
In unserer Serie Energie sparen im Tierreich dreht sich diesmal alles um die Reptilien. Wie Amphibien sind auch sie wechselwarm. Ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebung an, weshalb die kalte Jahreszeit für sie besonders herausfordernd ist. Aktiv sein können sie im Winter kaum, darum reduzieren sie ihren Energieverbrauch auf ein Minimum.
Um Kälte und Gefahren zu entgehen, ziehen sich Reptilien in geschützte Winterplätze zurück. Baumstrünke, Erdlöcher, Kompost- und Laubhaufen, Steinhaufen oder Totholz bieten ihnen passende Rückzugsorte. Dort herrschen meist Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Häufig wird angenommen, Reptilien seien in dieser Zeit starr und völlig unbeweglich. Das stimmt jedoch nicht. Auch wenn ihre Körperfunktionen stark heruntergefahren sind, bleiben sie weiterhin langsam bewegungsfähig.
Damit sie das Winterhalbjahr ohne Nahrung überstehen, legen Reptilien im Herbst Fettreserven an. Diese Energiespeicher sind erstaunlich effizient. Selbst nach Monaten ohne Futter verlieren manche Arten nur sehr wenig Gewicht. Bei der Bergeidechse sind es beispielsweise lediglich 2 bis 10 Prozent. Das zeigt eindrücklich, wie gut Reptilien auf die kalte Jahreszeit vorbereitet sind.
Mit ihrem perfekt abgestimmten Energiesparmodus beweisen Reptilien einmal mehr, wie raffiniert und anpassungsfähig die Natur funktioniert.
Teil 2: Die Kreuzkröte – Meisterin der Winterruhe
In unserem zweiten Blogbeitrag zur Serie „Energie sparen“ im Tierreich stellen wir die Kreuzkröte vor, eine Meisterin der Winterruhe. Wie alle Amphibien passt auch sie sich den kalten Monaten auf ganz besondere Weise an.
Amphibien sind wechselwarm, das heisst, ihre Körpertemperatur entspricht der Umgebung. Wenn die Temperaturen im Herbst sinken, werden sie zunehmend träge und stellen schliesslich ihre Aktivität vollständig ein. Von etwa Oktober bis März nehmen sie keine Nahrung zu sich und verharren in Winterruhe.
Damit sie nicht erfrieren, suchen sich Kreuzkröten und andere Amphibien frostsichere Verstecke. Geeignet sind Erdspalten, kleine Höhlen oder auch der schlammige Grund eines Gewässers. Dort überstehen sie die kalte Jahreszeit in völliger Ruhe, bis die ersten warmen Frühlingstage sie wieder hervorlocken.
Einige Amphibienarten verfügen sogar über eine Art natürliches Frostschutzmittel im Blut. Diese Substanz verhindert, dass ihre Körpersäfte gefrieren, selbst bei Temperaturen bis – 5°C. So zeigt sich auch bei der Kreuzkröte, wie genial die Natur den Energiehaushalt und das Überleben ihrer Geschöpfe im Winter organisiert.

Teil 1: Der Braunbär – ruhend und vollgefressen durch den Winter
Der Allesfresser Bär mit Vorliebe für vegetarische Ernährung gerät im Winter in einen Nahrungsengpass. Er macht es sich daher einfach und zieht sich in eine frostsichere Höhle zurück. Dort ruht er mehrere Wochen bis Monate, ohne zu fressen, trinken, urinieren und koten. Um dies überhaupt zu überleben, legt er sich ungefähr 30% seines Körpergewichtes zu, senkt seinen Herzschlag auf etwa 20 Schläge pro Minute, und tätigt nur etwa alle 45 Sekunden einen Atemzug. Die Körpertemperatur senkt sich jedoch nur gering, um ca. 5°C. Dies erlaubt den Bären in Sekundschnelle wach zu sein, um ihre Jungtiere zu verteidigen – denn diese kommen – als grosse Ausnahme bei den Säugetieren – mitten im Winter zur Welt.






