Sensationeller Nachwuchs bei den farbenfrohen Neulingen im Tierpark

Jungvögel Bienenfresser sind deutlich blasser gefärbt

03.09.2024

Gross war die Freude, als die Berner Bienenfresser das erste Loch in ihre Brutwand gegraben haben, und bald darauf in der Bruthöhle vier Eier entdeckt wurden. Die Erfolgsgeschichte geht aber noch weiter, denn beim Beobachten der Elternvögel Anfang August kam dann die Überraschung: Vier Jungvögel waren geschlüpft – ein toller Erfolg für den Tierpark Bern.

Erst im Juni 2024 zügelte der 12-köpfige Bienenfresserschwarm in die neue Voliere im Dählhölzli ein. Die Vögel sind ausschliesslich letztjährige Nachzuchten eines privaten Züchters und somit gänzlich unerfahren in der Zucht. Darüber hinaus neigte sich die eigentliche Brutsaison bereits dem Ende zu, die Aussichten auf eine erfolgreiche Brut in diesem Jahr schienen gering. «Umso erstaunlicher, als in der Bruthöhle vier Küken gesichtet wurden», freut sich Meret Huwiler, Kuratorin des Tierpark Bern.

Haltung und Zucht dieser farbenfrohen Vögel gelten unter Kennerinnen und Kennern als besonders anspruchsvoll. Die Beschaffenheit des Sand-Lehmgemisches, die Sonnenexposition der Brutwand sowie die angebotenen hochwertigen Futterinsekten und das Management der Vögel müssen zusammenpassen. Und trotz heissen 33°C vor der Sandwand überstieg in der künstlichen Höhle die für eine Brut optimale Temperatur von 24°C nicht. Europäische Bienenfresser werden in 17 EAZA-Zoos gehalten, in lediglich fünf Zoos, inklusive dem Tierpark Bern, werden sie nachgezüchtet.

Ein Europäisches Bienenfresserweibchen legt in der Regel innerhalb von etwa 10 Tagen vier bis sieben Eier. Die Küken schlüpfen asynchron nach ca. 20 – 25 Tagen nackt und blind, erst nach 9 Tagen öffnen sie ihre Augen. Sie werden von beiden Eltern wie auch von Bruthelferinnen und -helfern gefüttert. Aufgrund des gestaffelten Schlupfs sind die Grössen und die Entwicklungsstadien stark unterschiedlich. So ist es ganz natürlich, dass nicht alle geschlüpften Vögel überleben. Bedauerlicherweise verstarben auch im Tierpark zwei der vier Küken. Die verbliebenen zwei Jungvögel sind nach etwa 30 Tagen Aufzucht zwischen 29. August und 1. September 2024 ausgeflogen. Sie sind durch das etwas blassere Gefieder und die kürzeren Schnäbel zu erkennen. Gut hörbar sind ihre Bettelrufen, denn sie werden nach wie vor von den erwachsenen Bienenfressern gefüttert.

«Die erfolgreiche Brut der Bienenfresser gleich im ersten Jahr ist ein Resultat der gemeinsamen hochqualitativen Arbeit des Tierparkteams, von der Planung, dem Bau, der Gestaltung und Bepflanzung, welche viele Insekten anlockt, bis zum Management und der Pflege!» zeigt sich Friederike von Houwald, Tierparkdirektorin, stolz.

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